1864 wurde annonciert, “In den neu erbauten romantisch gelegenen Schweizerhäusern zu Klein Glienicke bei Potsdam, sind noch einige elegant eingerichtete Wohnungen zu vermiethen…”

Die Schweiz in Klein-Glienicke

Der viel reisende Prinz Carl von Preußen (1801-1883) gestaltete in Klein-Glienicke seine gefühlte Schweiz. Das heißt er komponierte durch Geländemodellierung, Wegeführung, Anpflanzungen und gezielte Steinsetzungen ein Landschaftsbild, in welches er zwischen 1863 bis 1866 zehn Häuser im alpenländischen Stil einfügen ließ. Der Architekt war Ferdinand von Arnim. Malerisch und romantisch sind die Stichworte der damaligen Schweizverehrung. Seit Ende des 18. Jahrhunderts finden sich Schweizerhäuser in europäischen Gärten. Man sah die Schweizer als naturverbundene edle Menschen. Als Schweiz bezeichnete Gegenden sind entweder wild romantische Landstriche oder in ihnen stehen alpenländische Bauten. Die hiesige Schweiz ist einmalig in der Kombination von Architektur und künstlich gestalteter Landschaft.

Mauerbau

1961-89

Ab 1961 wird Klein-Glienicke mit dem Mauerbau zur Ost Enklave auf Westgebiet. Etappenweise werden 48 Häuser im Ort abgerissen, bis 1967 müssen diejenigen weichen, die der Grenzbefestigung unweigerlich im Weg sind. Weitere Bauten, die sich zu Fluchtversuchen eigneten, verschwinden bis 1974. Circa 1/3 der denkmalwerten Dorfarchitektur ging so verloren, darunter waren auch die prinzlichen Schweizerhäuser Parkstraße (heute Louis-Nathan-Allee) 3, 8 und 9 sowie eine Reithalle und ein Schweizerstall.

Neuanfang

2013

Die beengende Mauer wurde in Klein-Glienicke verständlicherweise sehr schnell und gründlich beseitigt. Im Bebauungsplan der Stadt Potsdam war auf dem Standort des verlorenen Hauses eine Wiederbebauung vorgesehen, es brauchte viele Gedanken, Gespräche, Genehmigungen... Ab Juni 2013 wurde Wildwuchs beseitigt und am 8. August 2013 wächst bereits das Hanggeschoss mit dem Apartment geerdet und Kellerräumen aus der Baugrube. Ein Neubau auf den prinzlichen Grundmauern, der die Kubatur, das Schieferdach, die umlaufenden Balkone und die prägenden Schornsteine aufnehmen sollte.
Nein, keine Rekonstruktion, eine behutsame Interpretation ohne historische Dekoration! Licht, Luft, Landschaft – Aussen und Innen zusammen gedacht. Mitten im Weltkulturerbe entsteht ein KFW 70 Gebäude nach aktueller Energiesparverordnung mit Pelletheizung.

Neueröffnung

2015

geschafft!

Mitte April ziehen unsere ersten Mieter ein. Es erfolgen noch Restarbeiten, weitere Apartments werden möbliert und die Außenanlagen gestaltet.

Nun sind wir dankbar und glücklich, dass wir vermieten können und dieser wunderbare Platz für viele Menschen zugänglich bleibt.

Grüezi mitenand!

Für mehr Informationen zur Geschichte des Hauses und Klein Glienicke im allgemeinen empfehlen wir ihnen:

→ Dokumentation „Potsdam und Europa“ .

(speziell zum parkchâlet Minute 36:22 bis 40:15)
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